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Der Einsteiger unterschätzt meist die Rolle der Fernsteuerung.
So sieht man häufig einen Anfänger mit einem gekauften Fertigflugzeug und einer 4-Kanal Billigstfernsteuerung auftauchen.
Die Folge ist mehr Frust als Lust.
Die Mechanik des Senders (Federkonstanten, Leichtgängigkeit und Länge der Steuerknüppel) und die Lage in der Hand entscheidet wesentlich mit darüber, wieviel Gefühl man für ein Modell entwickeln kann.
Da es nie bei einem Modell bleibt, ist unbedingt eine programmierbare Fernsteuerung zu empfehlen.
Ich habe mit der FX-18 (Futaba) sehr gute Erfahrungen gemacht.
Sie liegt auch ohne Pult sehr gut in der Hand und ist obendrein auch noch recht preiswert.
Will man später einige Funktionen ausreizen, stattet man sie einfach mit ausreichender Anzahl von Schaltern, zwei Schiebereglern und einem EEPROM Modul für mehr Mo-
dellspeicher aus.
Das reicht für alle Lebenslagen, egal ob man damit Segler, Motorflieger, Deltas oder Hub-
schrauber fliegen will.
Nur, wenn man später Fluglehrer werden will, braucht man für den Lehrerbetrieb noch etwas dazu.
Im Ab-
schnitt Eigenbauten stelle ich ein entsprechendes Modul vor.
Hat man vor, auch später Hubschrauber zu fliegen, wählt man für die Knüppelbelegung den Mode 2 aus.
Die Belegung mit Höhenruder und Querruder auf einem Knüppel, wie im Mode 2, hat zudem auch noch den Vor-
teil, daß man keinen Helfer zum Werfen eines Flugzeuges braucht, da man dafür eine Hand frei hat.
Es gibt inzwischen einige Flugsimulatoren zu verschiedenen Preisen, teilweise auch kostenlos.
Die meisten eignen sich für den Anschluß der Fernsteuerung an den Rechner.
Je nach Anwendungszweck eignet sich der Eine oder der Andere besser.
Auf jeden Fall lohnt sich wenigstens in der Anfangsphase das Fliegen mit ei-
nem Simulator und der Fernsteuerung.
Das kann einige Abstürze und damit sowohl Geld als auch Zeit spa-
ren.
Mit den drei folgenden Simulatoren habe ich Erfahrungen.
FMS ist ein kostenloser Simulator.
Für das Interface zur Fernsteuerung gibt es einige Bauanleitungen im In-
ternet.
Der Simulator hat nur geringe Mindestanforderungen an den Rechner.
Ein Altgerät aus dem Jahr 2000 ist völlig ausreichend.
Falls man kein Geld für einen Simulator ausgeben möchte, ist FMS besser als nichts.
Zum Erlernen der Steuerung des Modells in verschiedenen Fluglagen ist FMS geeignet.
Das Verhalten der Modelle ist allerdings nicht sehr realistisch.
Sobald man das echte Modell vernünftig steuern kann, sollte man FMS deshalb besser nicht mehr benutzen.
Diesen Flugsimulator gibt es für ca. 150EUR..200EUR zu kaufen.
Zum Simulator wird ein Interface für den Sender mitgeliefert.
Der Simulator ist sein Geld absolut wert.
Die Flugzeugmodelle verhalten sich so, wie sie das auch in der Realität tun.
Aerofly ist auch, wenn man schon fliegen kann, noch eine nützliche Unterstützung.
Mit der großen Modellpalet-
te und den möglichen Einstellungen kann man z.B. auch Torquen, Messerflug und andere Dinge üben.
Die vorhandenen Slow Flyer veralten sich nicht ganz so, wie in der Realität.
Die Hubschraubermodelle sind beim Aerofly etwas zu stabil und gutmütig verglichen mit dem realen Hubschrauber.
Wer jedoch speziell am Fliegen von Flugeugen interessiert ist, ist beim Aerofly genau richtig aufgehoben.
Die Ressourcenanforderungen von Aerofly sind ähnlich dem FMS recht gering.
Ein 1GHz Altrechner aus dem Jahr 2002 reicht voll aus.
Reflex ist ein weiterer Simulator für Flugmodelle.
Er ist für ca. 200EUR erhältlich.
Auch dieser Simulator wird mit Interface für den Sender geliefert.
Der Simulator stellt einige Anforderungen an die Hardware.
Eine brauch-
bare Hardware für Reflex sollte nicht älter als 3 Jahre sein.
Reflex ist ein idealer Hubschraubersimulator.
Die Hubschraubermodelle verhalten sich genauso zappelig wie in der Realität.
Auch die Slow Flyer Modelle wirken sehr authentisch.
Die größeren Flugzeugmodelle wirken allerdings nicht so realistisch wie beim Aerofly.
Sie sind etwas zu in-
stabil verglichen mit der Realität.
Auch die Reaktion auf Gas ist bei den größeren Modellen zu heftig.
Reflex ist der ideale Simulator für den Hubschrauber- und den Slow Flyer Flieger.
Wer sowohl Hubschrauber als auch Flugzeuge fliegen will, sollte sich sowohl Reflex als auch den Aerofly zu-
legen.
Die beiden Simulatoren ergänzen sich sehr gut.
Für den Anfang sollte es ein Flugzeug sein, das leicht reparierbar ist.
Am Anfang gehören Abstürze einfach zur Tagesordnung, speziell dann, wenn man wenig/nicht auf einem Simulator übt.
Die Wahl sollte auf ein Modell fallen, das den mittleren Geschwindigkeitsbereich zwischen 60km/h und 120km/h abdeckt.
Ein schnelleres Modell läßt weniger Zeit zum Reagieren, liegt aber stabiler in der Luft.
Ein langsameres Modell läßt mehr Re-
aktionszeit zu, ist aber deutlich empfindlicher gegenüber Fahrtwind.
Geeignet sind z.B. diverse Hochdecker-Trainermodelle.
Meine Empfehlung ist ein Pibros.
Er ist einfach in preiswert zu bauen, hat auch bei zu geringer Geschwindig-
keit keinen Strömungsabriß und, wenn er abstürzt kann man ihn in den meisten Fällen innerhalb von 5min mit Einer Heißklebepistole und einem Stück Klebeband wieder flott machen.
Andere Modelle sollte man besser erst dann anfassen, wenn der Pibros problemlos in der Luft bleibt.
Vor dem ersten Flug sollte man sich bewußt sein, daß zum Betreiben eines Flugmodells eine Haftpflichtver-
sicherung nötig ist.
Die Privathaftpflichtversicherungen decken bestenfalls Seglermodelle ab.
Für alles Darü-
berhinausgehende ist eine spezielle Haftpflichtversicherung fällig.
Die gibt es z.B. beim DMFV zu guten Kon-
ditionen.
Die beste Wahl ist es allerdings, sich an einen örtlichen Modellsportverein zu wenden.
Neben der Versiche-
rung, die im Vereinsbeitrag enthalten ist, gibt es dort u.A. die Möglichkeit, mit einem geeigneten Fluglehrer Lehrer-Schüler zu fliegen.
Das ist bestens geeignet, um erste Steuerfähigkeiten zu erlernen.
Außerdem trägt dabei der Lehrer die Haftpflicht und man braucht keine Versicherung dafür.
Auch vor dem Erstflug eines neuen Modells sollte man den Verein konsultieren.
Oft sind in den Bauanleitu-
ngen von käuflichen Modellen viel zu weit hinten liegende Schwerpunkte und/oder viel zu große Ruderwege angegeben.
Ein erfahrener Pilot aus dem Verein bekommt ein solches Modell wenigstens wieder heil auf den Boden.
Ein Anfänger sicher nicht.
Außerdem merkt der erfahrene Pilot sofort, ob die Flugeigenschaften so in Ordnung sind.
Falls nicht, kennt er auch die passenden Verbesserungen.
Das erspart dem Anfänger, sich auch noch mit einem schwer fliegbaren Gerät herumquälen zu müssen und hilft, die Fortschrittsrate deutlich zu erhöhen.
Speziell, wenn man mit einem Verbrennermodell beginnen will, sollte man jemanden aufsuchen, der den Motor vernünftig einstellen kann.
Die Werkseinstellung der Selbstzündermotoren ist meist nicht für den Ein-
satz brauchbar, da die Gemischeinstellung deutlich vom verwendeten Kraftstoff (z.B. Nitromethananteil) und auch nicht unerheblich von der verwendeten Luftschraube abhängt.
Der erfahrene Pilot hört dem Motor sofort an, ob er zu mager/richtig/zu fett läuft.
Außerdem sammeln sich in einem Verein einige Erfahrungen an, wel-
cher Motor am besten mit welcher Glühkerze harmoniert.