Flugzeuge

Extra 300 S

Spannweite 160cm
Länge ca. 130cm
Masse ca. 3kg
Geschwindigkeit
Motor 11,5ccm Hype
Propeller 14x6
Servos 5x HS-325
Flugzeit ca. 6min
Eckdaten der Extra 300 S.


Ansicht von links.



Ansicht von unten.

Die Extra gibt es von den verschiedensten Herstellern. Mein Modell bestellte ich bei Schweighofer. Das Modell kam als ARF Modell an. Die Endmontage von Rumpf und Tragflächen war schnell erledigt. Auch für den Einbau der Komponenten mußten außer dem Ausschneiden der GFK-Motorhaube keine weiteren Anpassungen vorgenommen werden. Nur der Schwerpunkt liegt mit dem verwendeten Motor etwas weit hinten. Mit einem 15ccm-Motor dürfte der Schwerpunkt besser passen. In meinem Fall verlegte ich den Akku nach vorn vor den Tank, um den Schwerpunkt etwas zu verlagern. Das reichte ungefähr aus.
Nach dem ersten Einlaufen des Motors kamen erstmal ein paar Rollversuche auf der Landebahn dran, um die Reaktion des Zweibeinfahrwerkes zu testen. Das Flugzeug läßt sich auf der Landebahn sehr gut steuern, solange man das Höhenruder voll durchzieht und ausreichend Gas gibt. Will es mal nicht in die vorgegebene Richtung drehen hilft immer ein kurzer Gasstoß, um das Seitenruder mit ausreichend Anströmung zu versorgen.
Der Start verläuft absolut vorbildhaft. Sobald das Modell abhebt, ist es auch schon in allen Achsen voll steuerbar. Beim Flug fällt sofort die Präzision auf, mit der das Modell den Steuerbefehlen folgt. Eine derartige Präzision bot bisher keines der anderen Modelle.
Das Modell läßt sich über den gesamten Geschwindigkeitsbereich lenken, ohne daß man bei niedrigeren Geschwindigkeiten ein schwammigeres Gefühl hätte als bei hohen. Die Reaktion ist einfach stets absolut präzise. Wird man zu langsam, kommt leider von einem Moment zum Nächsten der Strömungsabriß, ohne daß vorher etwas spürbar war. Dank der kräftigen Motorisierung ist der allerdings auch wieder schnell zu beenden. Das nicht angekündigte Einsetzen des Strömungsabrisses sollte bei der Landung stets berücksichtigt werden. Das Modell will am besten recht schnell auf einer gemähten Wiese gelandet werden.
Flugfiguren jeglicher Art gelingen durch das saubere Verhalten auf Anhieb und sehen dabei auch sehr präzise aus. Der Messerflug ist sehr gut aussteuerbar. Lediglich zum Torquen ist der Hype69 etwas zu schwach. Der Schub ist nur ein kleines Stück größer als das Gewicht des Flugzeuges. Als perfekte Motorisierung kommt wahrscheinlich ein 15ccm OS-MAX in Frage, da die hier dargestellte Motorisierung etwas zu mager ausfällt. Der Hype lief anfangs mit einer OS-8 Kerze. In der Luft kühlte er unterhalb von Halbgas etwas zu stark aus und man mußte anschließend vorsichtig Gas geben, um die Glühkerze nicht auszublasen. Hier ist eine elektronische Glühung unbedingt zu empfehlen. Ich rüstete ihn später mit einer elektronischen Zündung aus.
Alles in allem macht dieses Flugzeug richtig Spaß. Es ist absolut zu empfehlen.

Umbau auf Elektronikzündung

Für den Umbau bekommt man fast alle Teile fertig zu kaufen. Die Zündung und den Sensor gibt es günstig in China. Die passende Kerze mit Glühkerzengewinde samt Kerzenstecker erhält man bei dl-motoren. Leider paßt der Eingangsspannungsberich der Zündungen noch nicht zur Spannung eines LiPo-Akkus. Also muß noch ein DCDC-Wandler dazwischengeschaltet werden, den es auch für unter 10 EUR in China gibt. Man braucht nur noch alles anzubauen und evtl. den Propellermitnehmer anzupassen und schon kann der erste Test starten.


Größenvergleich zwischen einer normalen Kerze und der Kerze mit Glühkerzengewinde. Ist sie nicht niedlich?


Den passenden Kerzenstecker aus Edelstahl gibt es bei DL-Motoren

Der Sensor hatte Halterungen, die am besten an ein Stück 40mm Auspuffrohr paßten. Also schraubte ich einen ca. 8mm breiten Ring aus Auspuffrohr an den Motor. Weiterhin drehte ich einen dazu passenden Mitnehmer mit 39mm Durchmesser. Der Sensor arbeitet bis zu einem Abstand von ca. 2mm zum Magnet korrekt.


Vergleich originaler Mitnehmer und angepaßter Mitnehmer. Die Ausfräsungen dienen der Masseersparnis. Daneben liegt der Konus zur Befestigung auf der Kurbelwelle.

Der Einstellbereich des Sensors ist durch die Langlöcher riesig. Also braucht man sich bei der Montage um den genauen Zündzeitpunkt kaum Gedanken machen. Bei üblichen Benzinmotoren liegt der Zündzeitpunkt meist ca. 20°..30° vor OT. Bei diesem Motor hat sich eine Mittenstellung von etwa 30° vor OT bewährt. Da der Kolben oben klemmt und man zum Justieren den Mitnehmer noch nicht festklemmen darf, läßt sich der Mitnehmer von Hand bestenfalls sehr grob platzieren. Das reicht aber für einen ersten Schuß aus. Nach einem ersten Startversuch setzt man ihn in die richtige Richtung um.

Motor mit montierter Zündung.

Beim ersten Anwerfen vor der korrekten Einstellung des Zündzeitpunktes braucht man viel Gedult, einen Anlasser und eine volle Batterie. Ist der Zündzeitpunkt außerhalb des engeren Zielwertes, springt der Motor erst nach minutenlangem Drehen mit dem Anlasser an. Für einen Handstart hat man dabei noch keine Chance.
Ob der Zeitpunkt zu früh oder zu spät ist, merkt man aber sehr deutlich, sobald der Motor erste Zündgeräusche abgibt:
Viertaktert der Motor sehr kräftig, ist der Zeitpunkt deutlich zu früh.
Macht er den Eindruck, recht schwer zu laufen, ist der Zeitpunkt zu spät.
Nach ein- bis zweimal Umsetzen des Mitnehmers ist man im Zielbereich und kann die Feineinstellung nach Gehör über die Langlöcher vornehmen.
Nachher springt der Motor absolut brilliant an. Bei warmem Motor reicht ein Zug mit der Hand an der Luftschraube und schon läuft er. Die Gasannahme ist herrlich. Das Standgas läßt sich jetzt sehr weit herunterdrehen. Auch nach längerer Standgasphase nimmt der Motor einen schlagartigen Wechsel auf Vollgas jetzt sofort an, wenn der Auspuff halbwegs dicht ist.
Der Testflug mit Zündung verlief sehr gut. Der Motor lief ohne jede auch noch so kleine Macke perfekt. Leider büßte er aber durch den Umbau auch etwas an Leistung ein. Die " automatische Zündzeitpunktverstellung " hin zur Frühzündung, die sich bei der Glühkerze von ganz allein ergibt, fehlt bei der Elektronikzündung. Dadurch erreicht man nicht mehr die Maximaldrehzahl, die man mit der Glühkerze erreichen würde.

Wie man sieht, sieht man außer dem Kerzenstecker nichts. Der Rest der Zündung verbirgt sich unauffällig unter der Haube.

Umbau auf OS MAX 95AX

Da ich dem Kunstflieger etwas mehr Leistung verpassen wollte, kam 2012 ein OS MAX 95AX in das Modell. Der Motor paßt perfekt in das Modell. Außer einer Bohrung in die Motorhaube für die Gemischeinstellung waren keinerlei Anpassungen nötig. Der Motor ist genauso schwer und hat die gleichen Bohrungen und Abstände wie der Hype.

Ansicht mit neuem Motor.


Ansicht von rechts.

Laut Anleitung benötigt man nur eine Tankfüllung zum Einlaufen lassen. Der Motor hat eine herrliche Laufkultur! Das Standgas hält er auch bei niedrigen Drehzahlen perfekt. Die Gasannahme ist kaum von einem Motor mit Zündkerze mehr zu unterscheiden. Da hat sich wirklich einiges getan, wenn man das Laufverhalten mit einem älteren Methanoler vergleicht. Der Motor hat ebenfalls eine sehr große Laufruhe. Mit dem Schalldämpfer ist er sehr leise.
Die auf den Bildern sichtbare 16x6 Luftschraube ist etwas zu groß für den Motor und der Anstieg ist etwas gering. Der Schub reicht so zwar locker zum endlosen senkrechten Steigen, aber die Geschwindigkeit ist zu gering für einen Messerflug. Derzeit ist eine 15x7 drauf. Damit erreicht das Modell gefühlt den gleichen Schub, ist aber ein Stück schneller.