| Hauptseite |
Das Laufverhalten empfinde ich als nicht ganz sauber (siehe Abschnitt Vergaser), aber unspektakulär und zu-
verlässig.
Ist die Elektrik in Ordnung und stimmt der Zündzeitpunkt, läßt sich der Motor von niedrigsten Dreh-
zahlen unter 1000U/min bis hin zu 6000U/min durchweg betreiben, ohne sich an irgendeiner Stelle zu Ver-
schlucken.
Auch nach 1/2 Jahr Standzeit reichen zwei Tritte ohne Zündung zum Ansaugen, dann Zündung ein-
schalten und der Motor läuft auf den ersten Tritt.
Der zweite Gang läßt sich bis 70km/h ausfahren, der dritte bis 90km/h.
Auch am Berg.
Im vierten Gang bleibt die Nadel dann je nach Wetter und Motortemperatur irgendwo zwischen 100km/h und 120km/h stehen, mit Knieblech.
Der Drehzahlmesserantrieb geht auf das Zahnrad unter dem Kupplungskorb, in das auch der Kickstarter ein-
greift.
Diese Konstruktion ist nicht besonders glücklich.
Geht etwas am Drehzahlmesserantrieb in wenig zu schwer, hört man die Ratsche des Kickstarters arbeiten.
Das tritt dann erstmal vorrangig bei Höchstdrehzahl auf und hört sich nach einem klingelnden Motor an.
Ein Geräusch, das erstmal auf die falsche Fährte bei der Fehlersuche lockt.
Bei mir war auch genau dies der Fall.
Der Drehzahlmesserantrieb geht dabei gerne am motorseitigen An-
schluß für die Welle schwer.
Das Plastelager quillt mit der Zeit auf und dehnt sich zusätzlich bei hoher Tem-
peratur aus.
Auch, wenn der Abtrieb im ausgebauten Zustand einwandfrei läuft, geht er eingebaut zu schwer.
Abhilfe schaffte das Ausbohren des Plastelagers auf 8,5mm.
Das widerstrebt erstmal, da die Welle darin nur einen Durchmesser von 8mm hat.
Aber jeder Wert darunter führte immer irgendwann, wenn auch nur kurzzei-
tig zur Schwergängigkeit.
Die Arretierungsschraube für das Plasteteil liegt under dem Kupplungskorb und hat ein Sicherungsblech.
Zum Ausbau muß die Kupplung zerlegt und der Kupplungskorb abgebaut werden.
Im Handbuch ist ein Zündzeitpunkt von 2,5mm...3,5mm vor OT angegeben.
Meiner Meinung nach sind selbst die 3,5mm vor OT noch zu spät.
Ich bin mit 3.8mm vor OT am glücklichsten.
Dann dreht der Motor bis 6000U/min aus, ohne zu viertaktern.
Von einer Drehmomenteneinbuße bei niedrigen Drehzahlen ist dabei noch nichts zu merken.
Bei den ersten ES150 Motoren war ein Sollwert von 4,0mm vor OT angegeben.
Das ist die Obergrenze für ei-
nen unveränderten Motor, die man gerade noch als vernünftig ansehen kann.
Die TS fahre ich mit einer 260er Kerze.
Da die sich stets einwandfrei reinigt, bin ich bei dem laut Anleitung ei-
gentlich zu hohen Glühwert geblieben.
Die Unterbrecherzündung lief bisher absolut zuverlässig und war-
tungsarm.
Den einzigen Ausfall hatte ich bisher am Kerzenstecker.
Dabei lief die TS einwandfrei, bis sie nach ca. 30km immer weniger Gas annehmen wollte.
Je höher die Drehzahl, um so weniger Gas erlaubte sie.
Das ging so-
weit, daß ich irgendwann bis in den zweiten Gang hinunter mußte und nicht mehr über 30km/h kam.
Nach ei-
ner kurzen Abkühlpause oder dem Kerzenwechsel ging es dann sofort wieder für ein paar Kilometer mit hö-
herer Maximalgeschwindigkeit weiter.
Die nahm dann aber wieder zusehends ab.
Die Fehlersuche dauerte einige Zeit.
Fehler, die grundsätzlich nur unterwegs auftreten und dann auch noch zum Fast-Stillstand führen, kosten Nerven und Zeit.
Eine Heimfahrt im Hochsommer mit 30km/h ist nicht gera-
de der pure Genuß.
Nach einiger Sucherei an Zündspule und Funkenlöschkondensator entpuppte sich aber der Kerzenstecker als Übeltäter.
Der Entstörwiderstand wurde im Warmzustand einfach deutlich hochohmi-
ger.
Seitdem fahre ich einen Kerzenstecker, mit dem soetwas nicht mehr passieren kann.