Trabant

Zündung

Unterbrecherzündung

Die läuft bei mir im 71er Trabbi absolut problemlos. Zu der gibt es eigentlich nichts zu sagen. Zum Einstellen braucht man eine Spreizvorrichtung für die Fliehkraftgewichte. Anstelle der Methode mit Glühlampe oder Meß-
gerät am Kontakt kann man auch einfach eine Kerze in den Stecker stecken und die Kurbelwelle langsam mit der Hand drehen. Beim Öffnen des Unterbrechers sieht und hört man den Funken deutlich genug.

Elektronikzündung

Die lief in meinem 85er Trabbi und machte mal hin und wieder etwas Ärger. Es gab sporadisch auf einem Zy-
linder Aussetzer, die aber nicht nachzuvollziehen waren. Speziell bei kaltem Wetter war ein Zylinder gerne eine Zeit lang aus. Irgendwann gingen plötzlich beide Zylinder aus, bis ein paar Minuten später wieder alles in But-
ter war. Nach dem Zerlegen der Elektronik war die Ursache zu sehen.
Im Betrieb werden die Leistungswiderstände warm und dehnen sich aus. Außer Betrieb kühlen sie sich wie-
der ab. Die Lötstellen halten das nicht bis in alle Ewigkeit aus. Irgendwann fangen sie an, einzureißen. Dann gehen die Aussetzer los, die abhängig von Außentemperatur, Luftfeuchte und Betriebstemperatur sind. Abhilfe schaffte Nachlöten der Lötstellen an allen Leistungsbauelementen. Dabei sollte mit Zinn nicht gespart wer-
den (natürlich das verbleite). Je mehr man drauf bekommt um so mechanisch stabiler und langlebiger wird das Ganze. Danach gab es nie wieder Probleme.
Die Risse sind dabei nicht unbedingt auffällig zu sehen. Meist sind es Haarrisse, die kaum erkennbar sind und erst im Betrieb nach Erwärmung die elektrische Verbindung trennen. Übrigens bedeuten braune Verfär-
bungen der Platine und Verfärbungen der Leistungswiderstände noch lange nicht, daß irgendetwas defekt ist. Das Nachlöten lohnt immer. Die braunen Zementwiderstände sind sehr robust. Auch wenn die Beschriftung schon abgebrannt ist und der Bereich in der Mitte stark verfärbt ist, sind die meist noch in Ordnung und haben bis auf die Optik noch keinen ernsthaften Schaden genommen.

Zündkerzen

Die beste Zündkerze für dieses Fahrzeug ist natürlich eine Isolator. Die Isolator Kerzen haben eine hervorra-
gende Selbstreinigung und sind gleichzeitig sehr resistent gegen äußere Einflüsse.
Einen Vergleich habe ich aus dem 120er Skoda, wo wir verschiedene Kerzen gleichen Glühwertes von Bosch, NGK usw. ausprobierten. Das war noch mit verbleitem Kraftstoff. Die Kerzen sahen recht furchtbar aus. Es gab abgebrannte Elektroden und auch enorme Ablagerungen. Die Isolator sahen hingegen einfach nur reh-
braun aus.
Im meinem Gartentraktor machte ich ähnliche Erfahrungen. Der lief in der Originaleinstellung zu fett und sorg-
te für verglaste Kerzen nach einiger Zeit. Dort hatte eine 225er Isolator in etwa die gleiche Selbstreinigung wie die originale 95er (!) Bosch. Nach Ausprobieren von ein paar kleineren Hauptdüsen fand ich eine passende Gemischeinstellung. Die Isolatorkerze mit dem viel höheren Glühwert ist drin geblieben und macht sich sehr gut.
Da ich mit dem Nutztrabbi meist Kurzstrecke fuhr, nahm ich 175er Kerzen statt der empfohlenen 225er. Denn anfangs hatte ich die oben beschriebenen Zündungsprobleme und vermutete als erstes, daß sich die Kerzen bei Kurzstrecke nicht ausreichend reinigten. Auch nach der Fehlerbehebung ließ ich die 175er drin. Der Motor lief gut damit. Auch bei den paar längeren Strecken im Sommer gab es keinerlei Klingelneigung damit.