Trabant

Trabant fahre ich seit 1993. Und ich war von Anfang an begeistert.
Ein vergleichbares direktes Gefühl zur Straße bekommt man sonst nur noch bei einem Roadster geboten. Enge Kurven und Kreuzungen sind dabei ein gewaltiger Spaßfaktor - solange man keine anderen Verkehrs-
teilnehmer vor sich hat. Denn die kommen an den Stellen, wo der Trabbi Spaß macht, meist nur im Schnek-
kentempo voran.
Besonders die Winterzeit macht damit enorm Spaß. Das Fahrwerk vermittelt direkt die Information über die Griffigkeit des Belages an den Fahrer. Um zwar ohne irgendwelche Bremstests oder sonstiges ausprobieren zu müssen. Einfach fahren und die Reifen und das Lenkrad anfühlen. Selbst stellenweise Belagverände-
rungen auf der Geraden sind sofort zu spüren. Speziell dann, wenn man an die Grenze gerät. Dann werden die Reifen plötzlich extrem ruhig und man weiß: mehr nicht! In der Kurve ein kurzer Zug an der Handbremse und das Heck fliegt heftigst weg, läßt sich aber bei richtiger Dosierung ohne Nachschaukler ebenso schnell wieder einfangen. Die Reaktionsgeschwindigkeit aber auch Kontrollierbarkeit bis in den Grenzbereich lassen sich kaum irgendwo wiederfinden.
Allerdings habe ich mich 2009 von meinem Nutztrabbi getrennt, da mir der Aufwand der bald notwendigen Klempnerarbeiten einfach zu hoch wurde. Mein altes Liebhaberstück für das schöne Wetter fahre ich aber weiterhin. Anbei ein paar Bilder.

Liebhaberstück aus dem Jahr 1971.

Hier ist mein Liebhaberstück zu sehen. Es ist Bj.71 und hat noch den ersten Motor drin. Auch die Chromteile sind noch original. 1994 habe ich den selbst lackiert. Seitdem fahre ich ihn nur noch bei schönem Sommer-
wetter und selbstverständlich schonend.

Heckansicht.

Ein paar Veränderungen gibt im Wesentlichen es nur an der Elektrik und an der Innenausstattung. Er ist auf 12V umgebaut, hat aber natürlich noch die ordentlichen 6V Kabelquerschnitte drin liegen.
Als Vergaser ist ein 28HB3-1 drin. Das ist ein seltenes Teil, das es nur für ganz kurze Zeit gab. Meiner Mei-
nung nach ist es aber der beste Vergaser, der in einem Trabi verbaut wurde. Er hat eine gegenüber dem alten Vergaser veränderte Leerlaufgemischeinstellung, bei der man sich nicht mehr die Finger abbricht. Der Rest entspricht weitgehend dem alten Vergaser. Damit läuft das Auto auch im unteren Teillastbereich sauber wie mit dem alten Vergaser und neigt nicht zum ruckeln, wie das bei den Sparvergasern der Fall ist.
Außerdem hat er eine Zweikreisbremsanlage erhalten. Die originale einkreisige ist gerade beim Trabant wohl eher etwas für Adrenalin Junkies.

Blick in den Motorraum.


Innenraum.

Innen sind im Wesentlichen ein paar Kontrollampen sowie Drehzahlmesser, Tankanzeige und Bordspan-
nungskontrolle dazugekommen. Sonst würde das so leer aussehen... . Die originalen "Schleudersitze" sind dringeblieben. Das Sitzgefühl darauf ist einfach einmalig und sonst nur noch auf wenigen alten Stubenses-
seln zu bekommen.

1998 bis 2009 fuhr ich den 1985er Trabbi als Nutztrabbi. Das war auch im Winter mein Driftfahrzeug. Die Bas-
teleien und Modifikationen daran sind in den einzelnen Abschnitten beschrieben.

Nutztrabant.

Der Lack war noch original. Damit er so, wie auf den Bildern blieb, mußte ich ihn wenigstens alle zwei Wo-
chen wachsen und einmal im Jahr polieren.

Seitenansicht.